Auch das zweite Jahrestreffen des Club 16 im Ruhrgebiet (nach 2006) war wieder ein tolles Ereignis. Zahlreich angereiste Clubmitglieder, eine sehr schöne Landschaft, eine „vollgepackte“ Jahreshauptversammlung und die Besichtigung der bekannten Kokerei Zollverein in Essen machten unser diesjähriges Treffen zu einer abwechslungsreichen Veranstaltung.
Leider spielte das Wetter anfangs nicht so recht mit. Die Anfahrt zu unserem Domizil, dem romantisch gelegenen G-Hotel in Velbert, fand bei ungemütlichem Schauerwetter statt. So entdeckten einige Sonnenschein-Fahrer, wie z. B. Jürgen Elsner, dass die Scheibendichtungen ihrer Renault doch nicht mehr zu 100% abdichten. Ein paar Tropfen an den Innenseiten der Seitenscheiben waren aber ein vernachlässigbar kleines Übel gegenüber dem Vorfall, der unseren treuen Jahrestreffen-Fans Heike und Steffen Gutzmann auf ihrer Anreise widerfahren war.
Auf der Autobahn hörten sie plötzlich einen Knall, und ihr schöner blauer R16 rollte vortriebslos, eine Rauchwolke hinter sich herziehend, auf dem Standstreifen aus. Nachdem sich der Renault auch noch seines Öls entledigt hatte, war die Laune der Gutzmanns endgültig im Keller. Es wird wahrscheinlich ein kapitaler Lagerschaden sein, diagnostizierte Steffen konsterniert. Dennoch fanden Heike, Steffen und Töchterchen Gisèle noch mit einem Mietwagen zu unserem Treffen. Kompliment! Wir drücken den Dreien die Daumen, dass sich der Schaden zu einem angemessenen Preis wieder beheben lässt.
Auch unser nimmermüder Präsident Jens hatte an diesem Wochenende mit einigen Problemen zu kämpfen. Zunächst verschob sich seine Anfahrt, so dass der Club den Planwagen-Ausflug in die Elfringhauser Schweiz ohne unseren Ersten Vorsitzenden stattfinden musste, und dann erforderten wichtige familiäre Pflichten am Abend Jens‘ Anwesenheit daheim in Osnabrück. Es ist müßig zu erwähnen, dass Jens es am Sonntagvormittag trotzdem schaffte, wieder zum Club nach Essen zu stoßen. Auch hierfür ein großes Kompliment an unseren omnipräsenten Clubvorsitzenden!
Nun aber zurück zum Programm. Auch ohne den waidwunden Wagen der Gutzmanns fanden sich gut 20 Renault 16 und sogar ein Renault 4 und ein Renault 17 aus Luxemburg an unserem Tagungsort ein. R15/17 IG-Vorstand und DEUVET-Mitglied Ralf Geisler sorgte mit seinem bordeauxroten Renault 25 Baccara gemeinsam mit dem von Birgit Schmidt pilotierten brandneuen Renault Laguna für modernere Farbtupfer auf unserem Treffen.
Nachdem sich alle Teilnehmer bis auf Jens auf dem Parkplatz vor dem Hotel eingefunden hatten, erschienen zwei mächtige MB-Tracs mit Planwagenanhängern, in denen sämtliche Clubmitglieder samt Angehörigen genug Platz fanden. Die gemütliche, regengeschützte Fahrt auf den schmalen Straßen der Elfringhauser Schweiz endete an einem Bauernhof, wo sich alle bei einem rustikalen Mittagessen vom Grill stärken konnten. Diesmal war auch für unsere Vegetarier etwas dabei. Die Fahrt zum Hof hatte eine gute Stunde gedauert, dementsprechend ging ein vernehmliches Raunen durch die Runde, als es hieß: „Wir gehen jetzt zu Fuß zum Hotel zurück.“ Aber unser Organisator Holger Schmidt hatte die Route natürlich so gewählt, dass alle auf gut ausgebauten Wegen in einer halben Stunde wieder am Hotel waren. Zum Glück hatte es nun auch aufgehört zu regnen.
Am Hotel angekommen war nun ausgiebig Zeit für Benzingespräche und den von Wim Boer, Alfred van der Gaast und Peter Hemmers aufgebauten Teilemarkt.
Gegen 18.00 Uhr konnte dann die Jahreshauptversammlung begonnen werden, auf der einige wichtige Punkte zur Diskussion standen. Auch das größte Projekt unseres Clubs, das Online-Ersatzteillager, wurde den versammelten Clubmitgliedern nun erstmals vorgestellt. Mit einem Passwort wird man nun nicht nur bequem online Teile bei unserem Teilewart Peter Hemmers ordern können, sondern auch sehen, welche Teile der Club auf Lager hat. Peters immense Arbeit der letzten zwei Jahre wurde auf der Hauptversammlung dann auch mit kräftigem Applaus bedacht. Bis zum Jahresende waren dann noch die Allgemeinen Geschäftsbedingungen zu erstellen und letzte Feinheiten zu erledigen.
Jetzt hofft die Clubleitung, dass das Online-Ersatzteillager, das unter vergleichbar großen (oder kleinen) Clubs seinesgleichen sucht, ab diesem Jahr von Euch gut angenommen und genutzt wird.
Was sich sonst noch auf der JHV getan hat, könnt ihr dem ausführlichen Protokoll entnehmen. Nach der JHV fanden sich die hungrigen Clubmitglieder zum Abendessen im Restaurant des Hotels ein. Danach waren einige bereits müde vom Tag, andere gingen zur gemütlichen kleinen Bar im Hotel und ließen den Abend dort ausklingen.
Am nächsten Morgen zeigte sich das Wetter sehr viel freundlicher: Ein blauer Himmel begrüßte alle Anwesenden und machte Lust auf die heutige Ausfahrt nach Essen. Zunächst aber gab es natürlich ein gemeinsames Frühstück, und anschließend wurden die Sachen gepackt und ausgecheckt. Die Temperaturen waren in der Nacht ziemlich in den Keller gegangen, und so mussten einige Renault 16 etwas „ausführlicher“ gestartet werden. Dennoch — alle Fahrzeuge liefen schließlich und so konnte es losgehen.
Wir fuhren quer durch Essen zur berühmten Kokerei Zollverein, die sich neben der gleichnamigen Zeche befindet. Die Zeche wurde aufgrund ihrer einmaligen 20er Jahre Industriearchitektur zum Weltkulturerbe erklärt, und die riesige Kokerei ist nicht minder interessant. Unsere Clubmitglieder fanden einen repräsentativen Parkplatz vor der Kokerei und wurden zur Führung auf zwei Gruppen aufgeteilt. Die kenntnisreichen Führer erzählten lebendig von der Geschichte dieser Kokerei und hatten auch für die Technik-Interessierten viele Informationen zur Herstellung von Koks, dem „schwarzen Gold“ der Ruhr parat. Zu Spitzenzeiten wurden in der erst 1992 modernisierten Kokerei fast 11.000 Tonnen Koks täglich für die Stahlwerke der Region produziert!
Doch nach der Stillegung der Zeche wurde auch die Kokerei geschlossen, und in einigen Jahren wird der Bergbau im Ruhrgebiet gänzlich Geschichte sein.
Unsere Führer führten uns auch in den Koksförderturm und aufs Dach der Kokerei, allerdings gingen nicht alle auf diesen Teil der Tour mit, da die Treppen zum Teil außen an den Gebäuden angebracht waren und es nicht jedermanns Sache war, 15 Meter hoch auf Gitterrost-Treppenstufen, durch die man bis unten sehen konnte, zu steigen. Was aber auch kein Problem darstellte, denn es gibt ein kleines Café, wo sich die anderen bei einem Cappuccino aufwärmen konnten.
Nach Beendigung der Führung konnten wir noch einige Devotionalien im Shop der Kokerei kaufen, und schließlich fand sich auch unser Präsident wieder bei uns ein! Wir genossen im Restaurant der Kokerei ein gutes Mittagessen vom Büffet, bevor sich alle Teilnehmer wieder auf den Rückweg machten.